Bienen werden von vielen als das wichtigste Tier auf dem Planeten angesehen. Sie stellen Honig her und sorgen als Bestäuber dafür, dass die Kulturpflanzen Früchte tragen. Für unser Ökosystem und den Erhalt der biologischen Vielfalt sind sie somit unverzichtbar. Bienen sterben aber mit alarmierender Geschwindigkeit. In den letzten 15 Jahren ist die Zahl der Bienen auf den Planeten dramatisch gesunken. Sind unsere Bienen vom Aussterben bedroht?
Um diese Frage zu klären, müssen wir erst einmal definieren, was das überhaupt bedeutet. Die Verlustrate beim Überwintern wird Bienensterben genannt. Das kann im Extremfall das Ableben eines ganzen Bienenvolks sein. Auch plötzliche Verluste von den Arbeiterbienen werden als Bienensterben definiert. Seit einigen Jahren überwacht das Deutsche Bienen-Monitoring das Bienensterben. Dabei beobachten Experten etwa 1200 Bienenstöcke von 120 Imkern. Von 2009 bis 2016 ergaben die Erhebungen Verluste von bis zu 15%, im Jahr 2017 haben etwa 20% den Winter nicht überlebt.
Was beeinflusst das Bienensterben?
- Die von Asien eingeschleppte Varroa-Milbe
- Insektizide, die Schädlinge tötet und Bienen schwächt
- Immer größer werdende Monokulturen
- Die Verkleinerung natürlicher Lebensräume durch Urbanisierung
- Die Ökosysteme werden durch Umweltverschmutzung und Klimawandel durcheinandergebracht
- Viren, Bakterien

Ist die Honigbiene also bedroht?
Noch summt und brummt es auf den Wiesen, auch wenn die Zahlen des Bienensterbens alarmierend sind. Es ist normal, dass Bienenvölker enden, gesund wäre es aber nur, wenn jedes zehnte Bienenvolk stirbt. Steigt das Sterben weiterhin so rapide, hätte das ernste Folgen für uns Menschen. Ein Drittel unserer Lebensmittel wächst durch die Bestäubung. Auch wenn wir auf den Honig auf dem Frühstücksbrötchen noch verzichten könnten, stünden Nahrungsmittel wie Äpfel, Birnen oder Pflaumen nicht mehr auf dem Speiseplan. Es besteht also ein enormes Risiko des Bienensterbens und somit auch ein Risiko für die Menschheit.
Es ist „10 vor 12“
Vor kurzem wurde die Biene zum „wichtigsten Lebewesen auf dem Planeten” von den Earthwatch Institute erklärt. Das kommt nicht von ungefähr. Jüngste Studien haben bewiesen, dass die Bienenpopulation um 90% zurückgegangen ist. Das ist sehr tragisch für die Menschen, denn 75% der weltweiten Landwirtschaft sind ausschließlich von Bienen abhängig. Der Verlust der fleißigen Helfer wäre katastrophal, da sie unersetzlich sind. Es gibt Testreihen, als „menschliche Biene“ zu fungieren, die nicht umsetzbar sind. So wurde probiert, mithilfe eines feinen Pinsels einen Apfelbaum von Hand zu bestäuben. Pro Baum dauerte das Experiment eine Stunde! Rechnet man die Arbeitszeit eines Erntehelfers auf den Lohn um, würde einer Obstplantage Mehrkosten von einer Million entstehen. Die einzige Lösung unsere Umwelt zu retten, ist die Unterstützung des Prozesses, der zur natürlichen Bestäubung durch die Bienen führt. Wir selbst können auch etwas dazu beitragen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Alleine wer sein Glas Honig beim Imker kauft, ein eigenes Bienenvolk besitzt und etwas für den Umweltschutz unternimmt, hilft der Natur, die Artenvielfalt zu erhalten.